2010 bis 2020 – Smart Home & nachhaltiges Bauen
In den 2010er-Jahren wurden Häuser noch energieeffizienter. KfW-Effizienzhaus-Standards setzten sich durch. Neubauten hatten häufig Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen
und intelligente Steuerungssysteme (Smart Home). Flachdachhäuser wurden beliebter, Holzbauweise erlebte einen Aufschwung. Viele Häuser wurden mit ökologischen Baustoffen errichtet, und
Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung wurden häufiger eingebaut.
Ein typisches Einfamilienhaus aus den Jahren 2010 bis 2020 ist in der Regel gut gedämmt und energetisch effizienter als ältere Gebäude. Dennoch gibt es einige
Punkte, auf die du beim Kauf achten solltest.
Bewertung eines Einfamilienhauses (Baujahr 2010–2020)
Allgemeine Merkmale:
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Bauweise: Massivbau (Ziegel oder Porenbeton) oder Fertighausbauweise
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Dämmung: Energetisch verbesserte Dämmstoffe (WDVS, Mineralwolle, Styropor, Holzfaser)
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Heizungssysteme: Meist Gas-Brennwerttechnik, Wärmepumpe oder Fernwärme, seltener Öl
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Fenster: Dreifachverglasung häufig Standard
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Dach: Gedämmtes Satteldach oder Flachdach, oft mit PV-Option
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Elektrik & Smarthome: Teilweise bereits mit Smarthome-Anbindung
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Lüftungssysteme: Teilweise mit kontrollierter Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
Typische Mängel und Schwachstellen
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Dämmung & Fassade
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Algen- oder Pilzbefall auf WDVS (Wärmedämmverbundsystem)
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Haarrisse in der Putzfassade
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Dämmung nicht richtig verklebt → Wärmebrücken möglich
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Dach & Dachstuhl
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Flachdächer: Risiko für Undichtigkeiten
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Satteldächer: Prüfen auf lose Ziegel oder defekte Dachrinnen
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Dachboden: Mangelhafte Dämmung oder Feuchtigkeit
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Fenster & Türen
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Undichte Fensterdichtungen (Kondenswasserbildung, Schimmelgefahr)
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Verzogene Kunststoffrahmen (billige Profile können sich verziehen)
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Rolladenmotoren: Ausfälle bei älteren elektrischen Modellen
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Heizungs- und Lüftungssystem
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Wärmepumpe: Zu kleines oder ineffizientes Modell? (Stromverbrauch prüfen!)
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Gasheizung: Laufzeit prüfen – Austauschpflicht nach 30 Jahren möglich
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Lüftungsanlage: Filter verstopft oder schlechter Luftaustausch?
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Keller & Fundament
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Feuchtigkeit im Keller: Eventuell Probleme mit Drainage oder Isolierung
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Setzrisse im Beton oder Mauerwerk
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Estrich-Abplatzungen durch Feuchtigkeit
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Elektrik & Smarthome
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Schwach ausgebaute Verkabelung (wenig Steckdosen, kaum Reserve für Smarthome)
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Veraltete Netzwerktechnik (kein LAN für Homeoffice oder Smart-Devices)
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Außenbereich & Entwässerung
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Regenwasserableitung: Funktionieren Drainagen und Fallrohre?
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Fehlende Versickerungsmöglichkeiten → Pfützenbildung auf Grundstück
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Beton- oder Pflasterarbeiten abgesackt
Worauf beim Hauskauf achten?
✅ Baumängel-Protokolle prüfen (wenn Neubau oder Erstbesitzer)
✅ Energieausweis checken (Wirklich A oder B? Oder geschönt?)
✅ Dach und Fassade inspizieren (Risse, Feuchtigkeit, Algen)
✅ Heizung und Dämmung hinterfragen (Modern? Austausch nötig?)
✅ Bodenbeläge & Feuchtigkeit prüfen (Wellen, Schimmel, Setzrisse?)
✅ Nebenkosten & Energieverbrauch analysieren
✅ Baugenehmigungen und Anbauten abgleichen (Sind alle Maßnahmen legal?)
💡 Tipp: Bei Unsicherheiten immer einen Bausachverständigen hinzuziehen, bevor man eine Kaufentscheidung trifft.
So lassen sich versteckte Mängel frühzeitig erkennen und vermeiden!