Die Bauabnahme ist ein wichtiger rechtlicher und technischer Schritt im Bauprozess. Dabei wird geprüft, ob die Bauleistung vertragsgemäß, mängelfrei und funktionstüchtig ist. Mit der Abnahme wird das Bauwerk offiziell vom Bauunternehmer an den Bauherrn übergeben.
1. Offizielle (vertragliche) Bauabnahme
Erfolgt zwischen Bauherr und Bauunternehmen nach Fertigstellung der Arbeiten.
Der Bauherr bestätigt mit der Abnahme, dass die Bauleistung ordnungsgemäß erbracht wurde.
Wichtig: Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Gewährleistungsfrist (meist 5 Jahre nach § 634a BGB).
2. Teilabnahme
Bei größeren Bauprojekten kann die Abnahme in Abschnitten erfolgen (z. B. nach Rohbau oder Ausbau).
Vorteil: Frühzeitige Mängelerkennung und schrittweise Qualitätskontrolle.
3. Abnahme durch Behörden
Bestimmte Bauwerke (z. B. Mehrfamilienhäuser, öffentliche Gebäude) benötigen eine behördliche Abnahme durch das Bauamt oder die Bauaufsicht.
Diese prüft, ob das Gebäude den Bauvorschriften und Sicherheitsbestimmungen entspricht.
4. Abnahme durch Sachverständige
Bauherren können einen Bausachverständigen hinzuziehen, um Mängel frühzeitig zu erkennen.
Empfehlenswert bei komplexen oder teuren Bauprojekten.
1. Terminvereinbarung zwischen Bauherr und Bauunternehmen
2. Begehung und Prüfung des Bauwerks
- Sichtprüfung auf Mängel, Schäden oder Abweichungen vom Bauvertrag
- Kontrolle von Maßen, Oberflächen, Funktionalität von Fenstern, Türen, Heizung, Elektrik usw.
3. Erstellung eines Abnahmeprotokolls
- Dokumentation aller festgestellten Mängel und offenen Restarbeiten
- Falls Mängel vorliegen: Nachbesserungsfrist setzen!
Unterzeichnung des Abnahmeprotokolls
- Wenn der Bauherr unterzeichnet, gilt das Bauwerk als abgenommen.
- Falls gravierende Mängel bestehen, kann die Abnahme verweigert oder nur unter Vorbehalt erfolgen.
Beginn der Gewährleistungsfrist
- In der Regel 5 Jahre Gewährleistung für Baumängel (nach § 634a BGB).
Ab diesem Zeitpunkt muss der Bauherr Mängel selbst nachweisen.
Gefahrübergang auf den Bauherrn
- Ab der Abnahme trägt der Bauherr das Risiko für Schäden (z. B. durch Wetter, Vandalismus).
Letzte Möglichkeit zur Mängelrüge vor Abnahme
- Vor der Abnahme liegt die Beweislast für Mängel beim Bauunternehmen.
- Nach der Abnahme muss der Bauherr nachweisen, dass ein Mangel bereits beim Bau bestanden hat.
- Sachverständigen hinzuziehen
- Nicht unter Zeitdruck setzen lassen – gründlich prüfen!
- Alle Mängel ins Abnahmeprotokoll schreiben – auch kleine Schäden dokumentieren.
- Zahlungen erst nach erfolgreicher Abnahme leisten – Druckmittel nutzen.
Die Bauabnahme
Die Endabnahme durch unser Gutachterteam:
Bei einer Bauabnahme wird kontrolliert, ob das Bauwerk mängelfrei, vertragsgerecht und funktionstüchtig ist. Die Prüfung erfolgt anhand des Bauvertrags, der Baupläne, Normen und Vorschriften.
Bauabnahme: Dach
Das Dach ist einer der wichtigsten und zugleich empfindlichsten Bauteile eines Gebäudes. Es muss nicht nur dicht, sondern auch sturmfest und funktional sein. Bei der Bauabnahme sollten daher folgende Komponenten geprüft werden:
Dachsteine/Dachziegel, Firststeine und Gratsteine, Firstbänder und Lüftungsfunktion, Dachentwässerung (Regenrinne, Fallrohre, Ablauf), Schornstein und Dachdurchführungen, Dachfenster und Dachluken
Bauabnahme: PV Anlage
Die Bauabnahme einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Anlage korrekt installiert, sicher und effizient arbeitet. Dabei sollten sowohl die mechanische Installation als auch die elektrische Funktion geprüft werden. Bei der Bauabnahme sollten daher folgende Komponenten geprüft werden: Mechanische Prüfung Sind keine Module beschädigt oder zerkratzt? Diese neu montierten Module zeigen bereits erheblich defekte!
Bauabnahme: Außenhülle
Die Außenhülle des Gebäudes schützt vor Witterungseinflüssen und trägt maßgeblich zur Energieeffizienz und Langlebigkeit des Bauwerks bei. Bei der Bauabnahme sollten daher folgende Komponenten geprüft werden:
Fassade (Klinker, Putz, Wärmedämmung), Sockel (Übergang zwischen Hauswand und Boden),
Fenster (inkl. Fensterbänke), Türen, Dachunterstände und Bekleidungen.
Bauabnahme: Erdberührte Bauteile
Erdberührte Bauteile sind besonders anfällig für Feuchtigkeit, Setzungen und Wärmedämmprobleme. Eine gründliche Prüfung ist entscheidend, um spätere Bauschäden wie Feuchtigkeitseintritt, Schimmel oder Risse zu vermeiden. Bei der Bauabnahme sollten daher folgende Komponenten geprüft werden:
Bodenplatte und Fundament, Horizontalsperre und Vertikalsperre gegen Feuchtigkeit, Drainage und Wasserableitung, Außenanlagen und Geländeanpassung.
Bauabnahme: Dachstuhl
Der Dachstuhl ist ein tragendes Bauteil des Hauses und muss statisch stabil, fachgerecht verarbeitet und gut geschützt gegen Feuchtigkeit und Schädlinge sein. Bei der Bauabnahme sollten daher folgende Komponenten geprüft werden:
Allgemeine Sichtprüfung des Dachstuhls, Tragwerksstatik & Stabilität, Verbindungselemente & Verschraubungen, Feuchtigkeitsschutz & Dampfbremse, Dachlatten & Schalung, Wind- und Sturmfestigkeit.
Bauabnahme: Wände, Putz und Decken
Wände, Putz und Decken müssen eben, rissfrei und stabil sein, da sie das Erscheinungsbild und die Funktionalität des Gebäudes stark beeinflussen. Eine gründliche Kontrolle ist wichtig, um spätere Schäden zu vermeiden. Bei der Bauabnahme sollten daher folgende Komponenten geprüft werden:
Prüfung der Stabilität und Ausführung, Putz – Prüfung der Qualität und Oberflächen, Decken – Prüfung der Ebenheit und Befestigung, Risse in Wänden und Decken, Übergänge und Anschlüsse, Feuchtigkeit und Schimmelbildung.
Bauabnahme: Innentüren, Treppen
Bei der Bauabnahme müssen Türen und Treppen auf Funktion, Sicherheit, Maßhaltigkeit und Optik geprüft werden. Fehlerhafte Montagen oder Materialmängel können später zu Geräuschen, Rissen, Verformungen oder Sicherheitsrisiken führen. Bei der Bauabnahme sollten daher folgende Komponenten geprüft werden:
Türen – Prüfung von Innen- und Außentüren, Haustür & Wohnungseingangstüren, Treppen – Sicherheit & Stabilität, Treppengeländer & Absturzsicherung.
Bauabnahme: Estrich und Bodenbeläge
Die Prüfung von Estrich und Bodenbelägen ist besonders wichtig! Eine gründliche Kontrolle bei der Bauabnahme kann teure Sanierungen vermeiden. Bei der Bauabnahme sollten daher folgende Komponenten geprüft werden:
Qualität & Ebenheit, Trocknung & Restfeuchteprüfung: Maximale Restfeuchtewerte vor Verlegung: Zementestrich ohne Fußbodenheizung: max. 2,0 %, Zementestrich mit Fußbodenheizung: max. 1,8 %, Anhydritestrich ohne Fußbodenheizung: max. 0,5 %, Anhydritestrich mit Fußbodenheizung: max. 0,3 %.
Bauabnahme: Bauwerksabdichtung vor Fliesenverlegung
Die Bauwerksabdichtung vor Fliesenarbeiten ist essenziell, um spätere Feuchtigkeitsschäden, Schimmel und Materialversagen zu vermeiden. Eine sorgfältige Prüfung vor der Verlegung der Fliesen stellt sicher, dass die Abdichtung fachgerecht und normgerecht ausgeführt wurde. Bei der Bauabnahme sollten daher folgende Komponenten geprüft werden:
Prüfung der Abdichtung bei Duschrinnen, Bodenabläufen, Wand und Bodenflächen und Rohrdurchführungen.
Bauabnahme: Luftdichtheitsprüfung
Die Blower-Door-Messung ist ein wichtiger Bestandteil der Bauabnahme, um die Luftdichtheit eines Gebäudes zu überprüfen. Eine mangelhafte Luftdichtheit kann zu Wärmeverlusten, Zugluft, Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung führen.
Ziel der Blower-Door-Messung bei der Bauabnahme:
- Aufspüren von Leckagen, die zu Energieverlusten und Bauschäden führen können.
- Überprüfung der korrekten Verarbeitung von Dampfsperren, Abdichtungen und Bauteilanschlüssen
Bauabnahme: Energieffizenz
Die Thermografie (Wärmebildkamera) ist ein leistungsstarkes Werkzeug zur Erkennung von Baumängeln, Wärmeverlusten, Feuchtigkeit und Undichtigkeiten. Sie wird bei der Bauabnahme eingesetzt, um unsichtbare Mängel sichtbar zu machen, bevor sie zu großen Schäden oder Energieverlusten führen.
- Rote oder gelbe Bereiche auf Außenaufnahmen → Hinweis auf Wärmeverluste oder Undichtigkeiten
- Blaue oder kalte Stellen in Innenräumen → Mögliche Wärmebrücken oder Feuchtigkeit
Bauabnahme: Fußbodenheizung
Die Thermografie (Wärmebildkamera) ist ein effektives Werkzeug, um die korrekte Funktion und Verlegung der Fußbodenheizung zu überprüfen. Sie hilft, Fehler frühzeitig zu erkennen, bevor der Bodenbelag verlegt wird.
- Warme, gleichmäßige Linienmuster → Heizschleifen sind korrekt verlegt
- Kalte oder unterbrochene Bereiche → Mögliche Verlegefehler oder Luftblasen im System
- Unregelmäßige Temperaturverläufe → Heizkreisproblem oder defekte Verrohrung
Bauabnahme: Funktionsprüfung der Wärmepumpe
Die Bauabnahme einer Wärmepumpe ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Anlage korrekt installiert wurde, effizient arbeitet und keine technischen Mängel vorliegen. Eine fehlerhafte Wärmepumpe kann zu hohen Stromkosten, unzureichender Heizleistung und Störungen führen.
Bauabnahme: Funktionsprüfung der Elektrik
Die Elektroinstallation ist ein sicherheitsrelevanter Bereich, der bei der Bauabnahme besonders gründlich geprüft werden muss. Fehler in der Elektrik können zu Stromausfällen, Kurzschlüssen oder im schlimmsten Fall zu Bränden oder Personenschäden führen.
Bauabnahme: Baustellenberich, Befund und Mängelliste
Nach der Bauabnahme erhält der Bauherr eine detaillierte Mängelliste mit Fotos, Beschreibungen und Berichten. Diese Liste dient als offizielles Dokument, um festgestellte Mängel ordnungsgemäß an den Bauträger zu übergeben und eine Nachbesserung innerhalb einer gesetzten Frist einzufordern.
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